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Junge mit Kuscheltier

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Und plötzlich ging alles ganz schnell

Zwei fröhliche Jahre lebte Matin im Haus Atemzeit. Seine Eltern erzählen hier von seiner letzten Reise:

Das Matin schwer erkrankt war, das wussten wir. Doch nun fiel ihm das Atmen immer schwerer, er war von einem High-Flow-Gerät abhängig und auch die Medikation aufgrund der Epilepsie wurden ständig erhöht. Unsere Herzen und unser Verstand wollten dies nicht begreifen. Wir wollten doch ein Leben lang für ihn da sein und für ihn sorgen. Viele Monate haben wir es nicht sehen wollen, wie sich sein Körper und seine Hautfarbe veränderte, Matin immer weniger kommunizierte.

Im Februar ging dann alles ganz schnell, eine schlechte Nachricht folgte auf die nächste. Matin war wie immer geduldig und tapfer, noch mehr als sonst. Wir wussten, dass er im Haus Atemzeit medizinisch sehr gut versorgt und herzlichst umsorgt wird. Nach so langer Zeit war es wie sein zu Hause. Dennoch blieb die quälende Frage, ob es vielleicht doch noch Behandlungsmöglichkeiten für unseren Sohn gäbe. Wir fühlten uns zwischen den Entscheidungsmöglichkeiten hin und hergerissen – es gab viele Gespräche mit Ärzten und dem Betreuungsteam im Haus Atemzeit. Aber sowohl die Ärzte in der Kinderklinik, sein Kinderarzt als auch das Palliativteam waren sich einig: Die Epilepsie war so weit fortgeschritten, es gab keine Behandlungsmöglichkeit mehr.

In unseren Köpfen herrschte das absolute Chaos. Wir dachten nur: “Aber Matin ist doch unser Kind! Wir wollen doch nur das Beste für ihn!“ Am Ende entschied unser Herz, was das Beste war und trotzdem ist an jenem Nachmittag ein Stück von uns mit ihm gestorben.

Seitdem sind einige Wochen vergangen, tief in unserem Herzen weiß ich, dass wir für Matin die richtige Entscheidung getroffen haben. Manchmal galoppieren meine Gedanken davon und landen wieder bei den quälenden Fragen. Ich sehe dann Matin im Himmel vor mir. Wir spielen Fußball, er läuft, lacht und darf einfach nur Kind sein – mein Sohn. Er tut all das, was ihm in seinen fünf Lebensjahren nicht möglich war. Dann bin ich glücklich und freue mich, ihn voller Freude sehen zu dürfen.

Es ist so schön an Matin zu denken und so traurig zugleich. Für uns als Familie ist es nun wichtig zur Ruhe zu kommen und dabei unseren Weg zu suchen mit dem Schicksal umzugehen.